Die Version 2020.4 von Tableau Software ist da und es gibt einiges zu sehen – von neuen Kartenfunktionen bis hin zu Verbesserungen für Web-Autoren. Wir stellen Ihnen die wesentlichen Neuerungen vor.
Geoanalysen leicht gemacht
Ein Schwerpunkt bei den neuen Features sind Geoinformationen. Die räumliche Analyse ist schon seit jeher eine der großen Stärken von Tableau – in den visuellen Möglichkeiten wie auch in der Performance. Mit Version 2020.4 können Karten in Tableau Desktop jetzt auch aus mehreren Ebenen aufgebaut werden. Analog zur Doppelachse können also unterschiedliche Kennzahlen, separat aggregiert und formatiert, in ein und derselben Kartendarstellung verwendet werden. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten bei der räumlichen Analyse.
Eine wichtige Neuerung insbesondere für Kunden, die ihren Tableau Server mit eingeschränktem Internetzugriff betreiben, ist zudem die Unterstützung von Offlinekarten auf dem Server. Damit können lange Timeouts verhindert werden, wenn User Dashboards publizieren, die Online Karten verwenden. Außerdem können Karten mit Offline Maps nun auch im Browser per Web Authoring erstellt und konsumiert werden. Per TSM aktivieren Sie die Verwendung von Offline- statt Onlinekarten.
Auch Tableaus noch vergleichsweise junge Lösung zur Datenaufbereitung, der Tableau Prep Builder, wird mit jedem Release überzeugender und unterstützt ab der Version 2020.4 das Einlesen von räumlichen Dateien. So können Geoinformationen frühzeitig in den Analyseprozess aufgenommen und einfach aufbereitet werden.
Mehr Funktionen bei der Webdokumenterstellung
Mit Web Authoring für Tableau Prep Schemas kommt der Prep Builder außerdem auf dem Server an. Schemas können jetzt nicht nur im Browser geplant und ausgeführt, sondern dort auch erstellt und bearbeitet werden.
Und auch viele der Bearbeitungsfunktionen aus Tableau Desktop, wie das Erstellen von Hervorhebungsaktionen und festen Sätzen, oder das Anwenden von Filtern auf mehrere Blätter, sind nun in der Web-Bearbeitung verfügbar. Zudem können Datenquellen ab jetzt direkt über die Browseroberfläche extrahiert werden, ohne den Umweg über Tableau Desktop. Die Erstellung läuft im Hintergrund, und Sie werden benachrichtigt, sobald das Extrakt auf dem Server zur Verfügung steht.
Alle diese Neuerungen stärken das Web Authoring als Alternative zur Desktopumgebung. Tabelau gibt Unternehmen mehr Handlungsspielraum bei der Lizenzplanung und in der Software-Bereitstellung über den Browser, anstelle über eine Installation auf dem Rechner des Anwenders.
Serververbesserungen für Nutzer und Administratoren
Mit Version 2020.4 wird auch das Administrieren des Tableau Servers weiterentwickelt. Das Tableau Server Ressourcenmonitoring etwa, bisher nur auf Windowsmaschinen verfügbar, steht nun auch unter Linux zur Verfügung. Als Teil des Server Management Addons ermöglicht das Tool ein komfortables Überwachen von Soft- und Hardwareperformance.
Server Administratoren von großen Umgebungen wird es freuen, dass die Erstellung von Backups bis zu doppelt so schnell funktionieren. Möglich macht es eine verbesserte Datenkomprimierung. Ein Fortschrittsbalken hilft zudem, falls Backups Ad-hoc erstellt werden.
Falls bei einer Installation oder ein Upgrade einmal etwas schief gehen sollte, kann die Installation zukünftig vom letzten Checkpoint fortgesetzt werden.
Auch für Server User gibt es, neben den vielen Neuerungen beim Authoring, neue Funktionen beim Arbeiten auf dem Server. Benutzerdefinierte Ansichten werden jetzt als eigener Inhaltstyp aufgeführt, analog zu Arbeitsmappen, Ansichten oder Datenquellen. Damit lassen sich eigene Filter- und Parametereinstellungen noch besser verwalten und mit anderen teilen. Der Tableau Catalog – Teil des Data Management Addons – erlaubt zukünftig eine verbesserte Einbindung und Auswertung von Datenqualitätswarnungen. Auch die mit Version 2020.2 eingeführten Metriken – hoch aggregierte Kennzahlen, die außerhalb von Arbeitsmappen genutzt werden können – werden jetzt vom Catalog erfasst.
Cloud & Co.
Auch im Bereich der Konnektoren und des Deployments gibt es Neuigkeiten. Mit der Unterstützung von Azure zur Verwaltung des Tableau Server Repository und Azure Key Vault zur Extraktverschlüsselung (beides erhältlich mit dem Server Management Addon) baut Tableau seine Cloud-Integration weiter aus. Vor Tableau 2020.4 waren diese Optionen nur für AWS verfügbar. Weiterentwicklungen bei den Konnektoren ermöglichen zudem eine verbesserte Authentifizierung für Snowflake und den Zugriff auf die neuesten Salesforce-Objekte.
Vom Schließen der Lücke
Für die meisten Nutzer wohl noch Neuland, für einige der nächste logische Schritt: Wer sich bisher schon für die Predictive Modelling Funktionen in Tableau interessiert hat, darf sich ab sofort über zwei neue Regressionsmodelle freuen. Damit können Prognosen über zukünftige oder fehlende Daten noch passgenauer gestaltet werden. Für den richtigen Durchblick beim Thema Predictive Modelling sorgt übrigens dieser Blog hier.
Aber auch einige vermeintliche Kleinigkeiten machen in Summe das Arbeiten in Tableau Desktop noch effizienter. So kann in berechneten Feldern nun nicht mehr nur zeilen-, sondern auch blockweise kommentiert werden. Schnelles Auskommentieren einer Formel zum Testen einer Alternative ist damit deutlich einfacher.
Parameter können ab jetzt auch den Min- und Max-Wert ihres Wertebereichs dynamisch beim Öffnen der Arbeitsmappe aus den Daten beziehen. Damit kann etwa ein Datumsparameter darauf beschränkt werden, nur Werte innerhalb der aktuellen Grenzen eines bestimmten Datumsfeldes zu akzeptieren.
Fazit
Mit Version 2020.4 legt Tableau sowohl Server-Anwendern als auch Desktopnutzern einige tolle neue Features unter den Weihnachtsbaum. Wir freuen uns darauf, spannende Multi-Layer-Karten zu sehen und noch mehr Kreativität und Kollaboration auf den Server zu bringen.
Neugierig geworden? Dann testen Sie Tableau 2020.4 gleich selbst! Hier geht es zur Testversion.
Unsere Kollegen aus UK haben die Neuerungen in Tableau 2020.4 hier in kompakten Videos zusammengetragen.
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