Der Alteryx Analytics Hub wurde am 16. Juni 2020 per Pressemitteilung veröffentlicht, parallel zur Alteryx Intelligence Suite und der Version 2020.2. Eine Übersicht zu den wichtigen Neuerungen in der letzten Zeit finden Sie hier.
Was ist der Alteryx Analytics Hub?
Der Analytics Hub ist ein neues eigenständiges Produkt und vereint viele Funktionalitäten von Alteryx Server und Alteryx Connect in einer Lösung. Mit dem Analytics Hub geht Alteryx den nächsten Schritt auf dem Weg, zentrale Komponenten seiner Analyseplattform in einem einzigen Produkt zu integrieren. Da verwundert es zunächst, dass es noch mindestens für die nächsten Jahre drei separate Produkte geben soll. Mittelfristig sollen Server und Connect aber im Hub aufgehen und damit drei Produkte in einer Lösung konsolidiert werden.
Dabei wird die Architektur des Hub offener und flexibler. Durch viele bereitgestellte APIs, die neue Engine, umfangreiche Telemetrie- und Auditing-Daten sowie Support für Multi-Tenant-Szenarien werden viele Funktionalitäten bereitgestellt, die es in den gegenwärtigen Produkten so noch nicht gibt. Nachvollziehbarkeit, Automatisierung und Governance sowie Skalierung sollen dadurch einfacher werden.
Gleichzeitig gibt es viele Funktionen, die im Hub noch nicht unterstützt werden. Aus dem Umfang des Servers fehlen z. B. noch die Gallery, Insights oder Scheduler-Priorisierung. Aus Alteryx Connect ist in der ersten Version des Analytics Hub nur die umfangreiche Suche integriert. Lineage, Zertifizierungen oder das Glossar sind noch nicht vorhanden. Es ist definitiv zu erwarten, dass zumindest ein Großteil der beiden anderen Produkte in den Hub integriert werden.
Was ist besonders interessant?
Sehr spannend beim Analytics Hub: Alteryx liefert hier nicht nur eine Plattform, auf der Alteryx-Workflows, -Apps und -Macros geteilt und gescheduled werden können. Man kann dort auch andere Dateien verwalten, wie z. B. CSV-Dateien, Tableau-Arbeitsmappen, Scripte etc., inklusive Versionierung. Dazu können Apps und Workflows auf dem Hub ausgeführt werden, deren Outputs dort in Ordnern gespeichert und dann auch heruntergeladen werden können.
Das bedeutet, dass der Analytics Hub eine vollwertige Kollaborationsplattform sein kann, auf der dann sozusagen zusätzlich die Alteryx-spezifischen Funktionalitäten bestehen. Alteryx kann damit wirklich als Herz einer integrierten Analytics-Umgebung fungieren.
Die Berechtigungsstrukturen im Hub sind für mich ein klarer Fortschritt zu den manchmal wenig intuitiven Einstellungen auf dem Alteryx Server. Es gibt eine klare Unterteilung in einzelne Sites, die voneinander komplett getrennte Bereiche auf derselben Plattform darstellen. Der Inhalt einer Site wird in sogenannten Workspaces organisiert, innerhalb derer eine einfache Rechtevergabe möglich ist. Zusätzliche Detail-Optionen bei Organisation und Berechtigungen bieten Ordner innerhalb von Workspaces. Dazu hat jeder Nutzer automatisch seinen eigenen privaten Workspace.
Aus IT-Sicht besonders interessant ist auch die Nutzerverwaltung im Analytics Hub. Es können Nutzer aus AD / LDAP sowie lokale Nutzer angelegt werden. Das geht sogar gemischt in einer Instanz. Hier müssen lediglich die E-Mail-Adressen eindeutig sein. Es gibt auch die Möglichkeit, einem Plattform Admin keine Berechtigungen auf spezifischen Sites zu geben. Diese Person kann dann nur den Server administrieren, aber keine Inhalte sehen. ACHTUNG: Ein Plattform Admin kann sich (zumindest in der ersten Version) jederzeit selbst berechtigen und anlegen.
Auch neu: Die Lizenzierung für das Produkt ist umstrukturiert und bemisst sich nicht mehr anhand der Kerne, sondern anhand der zugelassenen Nutzer. Damit wird die Skalierung einfacher. Mehr Infos zu diesem Thema können Sie bei meinen Kollegen aus dem Vertrieb erfragen.
Was nun?
Insgesamt ist der Alteryx Analytics Hub ein sehr guter Ansatz von Alteryx, der deutlich mehr Funktionalitäten erlauben soll als die bisherigen Serverprodukte. Eine zentrale Plattform zur (Zusammen)-Arbeit mit Daten, die einfach zu administrieren und zu skalieren ist – so das Versprechen. Die erste Version des Hub macht bereits einen vielversprechenden Eindruck und zeigt, wohin die Reise gehen soll. Gleichzeitig sind die gegenwärtig enthaltenen Funktionalitäten noch nicht so umfangreich wie gewünscht, und es können natürlich noch keine Aussagen über Stabilität und Zuverlässigkeit getroffen werden. Für die meisten Use Cases sind daher die bestehenden Produkte Alteryx Server und Alteryx Connect wohl noch der bessere Weg. Early Adopters und Unternehmen mit verhältnismäßig einfachen Umgebungen / Use Cases können sich jedoch schon überlegen, in den Alteryx Analytics Hub zu investieren, um eine umfangreiche Migration zu vermeiden und an der Erweiterung der spannenden Features teilzuhaben.